Die 2. Heilpädagogische Fachtagung zum Thema: Kooperation mit Eltern und Familie fand am 25.09.2017 in Augsburger/Annahof statt.
Unterschiedliche Berufsgruppen der (Heil-) Pädagogik nahmen an der ganztägigen Fortbildung teil. Frau Christine Stuhler-Seitel Fachtagungsinitiatorin und Organisatorin begrüßte die zahlreichen Teilnehmer. Ziel und Zweck der Veranstaltung ist aus der Sicht von Frau Stuhler-Seitel eine Grundlage zu schaffen in der unterschiedliche Berufsgruppen in heilpädagogischen Arbeits- und Berufsfeldern sich begegnen, austauschen und vernetzen. Der Wandel des Familienbildes, als auch die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen im Familiensystem Betroffenen, als auch das soziale Umfeld und damit einhergehend die Lebenswelten änderten sich in den letzten 10 Jahren signifikant. Die kommende Staatsregierung in welcher Form auch immer nahm Frau Stuhler-Seitel in die Pflicht, dass die Bildung- und Familienpolitik ein zentrales Thema der kommenden Legislaturperiode sein sollte. Alle Kinder bedürfen unserer uneingeschränkten Aufmerksamkeit;
Die Kinder sind unserer Zukunft, die Zukunft von heute. Die wichtigste Aufgabe der Eltern besteht darin, das Leben ihrer Kinder zu begleiten. (Heil-) Pädagogen und weitere Fachkräfte unterstützen Familien in ihren Lebenswelten wie Kindergarten, Schule, Hort als auch in der Behinderten- und Jugendhilfe. Heilpädagogische Unterstützungsangebote für Familien mit einem (seelisch) behinderten Kind orientieren sich an den individuellen Entwicklungsphasen und Entwicklungskontexten. Fachtagungen benötigen die fachliche Expertise der Referenten und stehen und fallen mit den Vortragenden und Diskutanten, so beendete Frau Stuhler-Seitel ihre Ansprache und gab weiter an Markus Hörger, bhp-Regionalsprecher Augsburg/Schwaben. Dieser ermutigte die Teilnehmer/innen in bildlicher Darstellung eines „speziellen heilpädagogischen Werkzeugkoffers“ das darin enthaltene Fähigkeiten/Werkzeuge an Klienten mit Empathie und Selbstverständnis einzusetzen.
Im Anschluss folgte der Hauptvortrag von Prof. Dr. phil. Lotz zum Thema „Kooperation mit Eltern und Familien. Kompetenzen, Methoden, Effekte.
MP3-Audio des Vortrags von Prof. Dieter Lotz
Das Vormittagsprogramm rundete ein Erfahrungsbericht einer betroffenen Mutter im erschwerten Erziehungsalltag ab. Einen kleinen Einblick in Ihre persönliche Erfahrung mit Therapeuten, Pädagogen und Ärzten gab Sie in humorvoller, aber auch in fordernder Ausdrucksweise. Sie stellt fest, dass die Elternarbeit im ursprünglichen Sinne nicht von allen Therapeuten geleistet würde. Den Handlungsbedarf und Stellenwert für Elterngespräche sieht sie deutlich häufiger, als nur vierteljährlich, wie von vielen Berufsgruppen praktiziert.
Eltern haben eine Mitteilungspflicht, da die Kinder meist selbst ihre Probleme noch nicht in Worte fassen können. Zielgerichtete Hilfe erhielt sie bei einer Heilpädagogin: „da wird mir dann gesagt, wie das Wort dafür heißt. Am Besten gelingt es die Sorgen oder die Problembearbeitung, wenn man ein Wort dafür hat und wenn man jemanden hat, mit dem man diese Probleme ausführlich diskutieren kann und wenn dieser jemand einen ernst nimmt und nicht ständig auf die Uhr schaut und individuelle Handlungsvorschläge für die konkrete Alltagsbewältigung mitgibt“.
Nachmittags fanden zeitgleich die beiden Workshops zu folgenden Themen statt:
Workshop 1: Kooperation mit Eltern und Familien. Kompetenzen, Methoden, Effekte
Prof. Dr. phil. Dieter Lotz
Vorgestellt und praktiziert wird das sogenannte Reflekting Team (nach Tom Andersen). Dabei stehen Problem- und Interessensanalysen im Mittelpunkt, aber auch die Diskussion um konkrete Handlungsperspektiven. Die Teilnehmerinnen könnenBeispiele aus ihrer beruflichen Praxis mit- undeinbringen.
Workshop 2: Fit für die Begegnung? Interkulturelle Kompetenz in der Arbeit mit Eltern mit Migrationshintergrund in Zusammenhang mit Behinderung.
Parvaneh Jafarzadeh, Dipl. Pädagogin, interkulturelle Trainerin, Mitarbeiterin von AMYNA e.V.
Inhalte des Kurses sind: Kulturkategorien und Unterschiede, Interkulturelle Kommunikation und Verständigung, Wertesysteme in der Kindererziehung, welche Bedeutung hat Behinderung im kulturellen Kontext, welchen Bedarf haben migrierte Eltern mit behinderten Kindern für die Verbesserung der Situation Ihrer Kinder?
Abschließend zur Tagung formulierte eine Teilnehmerin ihre Eindrücke wie folgt:
“Vielen Dank für den tollen Fachtag heute. War ganz begeistert von den Vorträgen, das umfangreiche Informationsmaterialund konnte sehr viel Anregungen für die Praxis mitnehmen!
Die nächste Fachtagung ist für den Herbst 2018 geplant. Bei Interesse können Sie gerne einen Flyer unter info@praxis-stuhler-seitel.de anfordern. Auch können Sie über die Heilpädagogische Praxis eine größere Anzahl von Flyern für die Weiterverteilung an Kollegen, Freunden, Einrichtungen und Schulen anfordern.
PDF-Dateien mit den Inhalten der Fachvorträge zum Download
Weitere Informationen